Neuland (2013)

Einen Lehrer wie Christian Zingg aus Basel kann sich jeder Jugendliche nur wünschen, ob er im Land geboren ist oder wie viele Jugendliche aus aller Welt erst in die Schweiz gekommen ist, um innerhalb von zwei Jahren die Sprache, die Kultur, die gesetzlichen Vorschriften und die Lebensgewohnheiten des Landes kennenzulernen. Zingg hat sich aus Leidenschaft und Überzeugung dafür entschieden, in einer Integrationsklasse zu arbeiten, nicht etwa des Geldes wegen und schon gar nicht aus Bequemlichkeit. Täglich wird der Lehrer mit der Vergangenheit der Jugendlichen, ihren Traumata und den familiären Konstellationen und Einschränkungen konfrontiert und zugleich möchte er ihnen Hilfestellung leisten, wie sie ihre Träume in der neuen Heimat dennoch leben können. Auf der anderen Seite darf er ihnen keine Illusionen darüber machen, dass es für sie schwierig sein wird, in der Schweiz einen beruflichen Einstieg zu finden, allein schon weil die meisten Arbeitgeber darauf bestehen, dass die jungen Immigranten den Schweizer Dialekt, das Schwyzerdeutsch, nicht nur verstehen, sondern auch sprechen können. Weitaus leichter haben es da die Zuschauer, die sich an die ungewöhnliche Sprechweise des Lehrers auch erst gewöhnen müssen. Im weiteren Verlauf des Films spielt das keine Rolle mehr und die Einzelschicksale der Jugendlichen treten in den Vordergrund, wobei Enttäuschungen nicht ausbleiben aber die Dankbarkeit gegenüber dem Lehrer am Ende des Schuljahres ergreifend ist. Abwechslungsreich in den Bildern und ohne erkennbare Längen in der Montage, liefert der Film wertvolle Anregungen für ein gutes Lehrer-Schüler-Verhältnis mit und ohne Migrationshintergrund.