Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

Unterm Sternenhimmel (2013)

Film: Unterm Sternenhimmel

Länge: 88 Minuten

Altersempfehlung: Ab 16 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 12 Jahren

Regie: Dyana Gaye

Darsteller:

Genre: Drama

Land: Frankreich, Senegal, 2013

Sprachen: deutsch

Ihre Wurzeln liegen alle im Senegal und sie sind auch miteinander verwandt, obwohl sie sich im Film niemals direkt begegnen: Die 22-jährige Sophie reist von Dakar nach Turin, um ihren Mann Abdoulaye endlich wiederzusehen. Doch der ist mangels Verdienstmöglichkeiten in Italien mithilfe von Schleusern zusammen mit seinem Cousin bereits in New York, wo er hofft, bei Sophies Tante Unterschlupf zu finden. Diese wiederum ist gerade mit ihrem in den USA geborenen Sohn Thierno zurück in den Senegal gereist, um ihren Exmann zu beerdigen, der dort eine neue Familie gegründet hatte. Auf ihren Reisen sind die Protagonisten mit nicht vorhersehbaren Herausforderungen und neuen Bekanntschaften konfrontiert mit der Frage, ob sie wieder einmal weggehen sollen oder doch endlich angekommen sind.


Ist jeder Stern am Himmelsfirmament unendlich einsam oder bildet er zusammen mit anderen Sternen doch eine Struktur und eine Gemeinschaft? Dieser philosophisch-existenzialistischen Frage geht die französisch-senegalesische Filmemacherin Dyana Gaye in ihrem Debütspielfilm mit bemerkenswerter Leichtigkeit und großem Optimismus nach. Die Schattenseiten der Migration werden dabei nicht verschwiegen. Viele Frauen flüchten sich in die Prostitution, die Männer finden oft keinen Job oder müssen zu Hungerlöhnen arbeiten und das Leben in der Fremde entfremdet auch von den eigenen Wurzeln und der Familie. Gleichwohl finden die Migranten auf allen drei Kontinenten, also in Afrika, in Europa und in den USA, immer wieder Menschen, von denen sie uneigennützig unterstützt werden, insbesondere von denen, die selbst über Migrationserfahrungen verfügen. Auf diese Weise gelingt es dem zwischen den Sprachen und Kulturen wechselnden Film, die drei eigenständigen Handlungsstränge dramaturgisch mühelos miteinander zu verbinden und trotz aller Enttäuschungen der Figuren Mut zu machen, dass im Aufbruch bzw. der Migration letztlich auch große Chancen liegen.

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