The Namesake (2006)

New York in den 70er-Jahren: Hier lebt mittlerweile der angehende Ingenieur Ashoke Ganguli. Nach einer arrangierten Heirat in Indien holt er seine junge Ehefrau Ashima in die USA. Die tut sich mit der fremden westlichen Welt schwer, doch mit zunehmender Vertrautheit des Paars und der Geburt des ersten Kindes verändert sich die Situation. Ashoke nennt seinen Sohn zunächst provisorisch Gogol, nach dem russischen Schriftsteller, ein Name von besonderer Bedeutung für den Vater. Doch mit Beginn seines Architekturstudiums in Yale will Gogol lieber Nick heißen. Er und seine jüngere Schwester Sonia fühlen sich eher als Amerikaner und entfernen sich zunehmend von ihren kulturellen Wurzeln und von ihren Eltern. Während Nick in die Familie seiner reichen amerikanischen Freundin aufgenommen wird, bricht er den Kontakt zu Ashoke und Ashima fast ab. Da passiert ein Schicksalsschlag, der alles verändert.

Die indische Regisseurin Mira Nair ist selbst Wanderin zwischen den Kulturen. Ihre Geschichte um eine Einwandererfamilie ist somit eine sehr persönliche und das merkt man dem Film auch an. Verständlich und einfühlsam wird einem das Schicksal der vier Ganguli-Familienmitglieder nahegebracht, - ihrem Ziespalt zwischen dem Kampf um Integration in die neue amerikanische Kultur einerseits und indischem Traditionsbewusstsein andererseits erzählt. Für die Eltern, die an ihren Wurzeln hängen, eröffnen sich dabei andere Probleme als für die Kinder, die in den USA geboren sind und sich in Indien als Touristen fühlen. Vielschichtig, klischeefrei und mit hervorragenden Darstellern wird so von vier Menschen erzählt, die auf der Suche nach einem eigenen Selbstverständnis sind.