Sie sind ein schöner Mann (2005)

Aymé Pigrenet, ein mürrischer Kauz, hat vergessen, dass das Leben mehr zu bieten hat als die Arbeit auf dem Bauernhof. Als seine Frau durch einen Kurzschluss im Kuhstall ums Leben kommt, steht er vor einem existenziellen Problem: Wie funktioniert eine Waschmaschine? Und: Wer macht in Zukunft die Hausarbeit? Weil Pigrenet dringend eine neue Frau braucht, wendet er sich an das Ehevermittlungsinstitut von Madame Marais. Sie schlägt ihm vor, eine Frau aus Rumänien zu holen, die hartes Arbeiten gewohnt ist. In Bukarest findet er Elena, die bereit ist, ihm auf dem Hof zu helfen. Weil Pigrenet die Angelegenheit peinlich ist, stellt er Elena daheim als seine Nichte vor. Elena schmeißt den Hof und Pigrenet könnte zufrieden sein, doch er hat sich verliebt und das schmeckt ihm nicht. Elena wiederum, die ihm ihre kleine Tochter verschwiegen hat, leidet zunehmend an Heimweh. Die Spannungen wachsen und Pigrenet merkt, dass er eine Entscheidung treffen muss.

„Sie sind ein schöner Mann“ ist ein kleiner, feiner Film, der von Menschen erzählt, die das einfache Glück suchen. Dialogwitz und Gefühlsverwirrung sorgen dabei ebenso für den Humor des Films, wie die krampfhaften Bemühungen des Bauern, es seinen Mitmenschen Recht zu machen. Die Gratwanderung zwischen notorisch übler Laune und berührender Einsamkeit gelingt Michel Blanc dabei fantastisch. Auch Meedea Marinescu überzeugt als Elena, zerrissen zwischen Heimweh und Sehnsucht nach menschlicher Nähe einerseits und dem Bedürfnis nach wirtschaftlicher Sicherheit andererseits. Glücklicherweise fehlt den einfachen Alltäglichkeiten der Handlung mit ihren oftmals absurden Folgen das Spektakuläre. Der Debütfilm von Isabelle Mergault sorgte in Frankreich für volle Kinosäle und erhielt den César für das „Beste Erstlingswerk“.