Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

La misma luna (2007)

Film: La misma luna

Länge: 106 Minuten

Altersempfehlung: Ab 12 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 12 Jahren

Regie: Patricia Riggen

Darsteller: Adrian Alonso, Kate Del Castillo, Eugenio Derbez, Maya Zapata, Carmen Salinas, Angelina Pelaez, Gabriel Porras, America Ferrera u.a.

Genre: Drama , Road-Movie

Land: USA, Mexiko, 2007

Sprachen:

Seit vier Jahren hat der neunjährige Carlitos aus Mexiko seine Mutter Rosario nicht mehr gesehen. Um sich und ihrem Sohn eine Zukunft zu ermöglichen, wanderte Rosario illegal in die USA aus und verdient sich seither in Los Angeles ihr Geld als Hausmädchen. Jeden Sonntag vertröstet sie ihren Sohn von einem öffentlichen Telefon aus, das Warten werde nun bald ein Ende haben, doch Carlitos wird von Woche zu Woche ungeduldiger. Als seine Großmutter stirbt, beschließt er, alleine über die hermetisch abgeriegelte Grenze zu gehen und seine Mutter in Kalifornien zu suchen. Mit knapper Not entkommt er beim Grenzübertritt dem Tod. Auf seiner abenteuerlichen Reise lernt er kurz seinen feigen Vater kennen und findet in dem illegalen Gelegenheitsarbeiter Enrique einen guten Freund. Da sich in Los Angeles die Adresse der Mutter als Postfach herausstellt, bleibt Carlitos nur noch die letzte Hoffnung, den öffentlichen Fernsprecher zu finden, von dem aus ihn die Mutter jeden Sonntag um 10 Uhr angerufen hat. Carlitos hat in seiner Heimat als Aushilfe bei einer Fluchthelferin schon täglich mitbekommen, wie schwer es ist, als Illegaler über die Grenze in die USA zu kommen. Doch was ihn tatsächlich erwartet, als er selbst zum Illegalen wird, übersteigt sein Vorstellungsvermögen.


Vielleicht ist das mit ein Grund dafür, warum der - im übrigen hervorragend besetzte - Junge im Kampf gegen die Uhr nie seinen Optimismus und sein Ziel aus den Augen verliert, offen und neugierig gegenüber Fremden bleibt. Carlitos wird auf diese Weise zur ungebrochen positiven Identifikationsfigur auch für ältere Kinder. Die Menschen, denen er begegnet, wirken allenfalls besonders naiv und haben wie etwa der Vater ihre deutlichen Schwächen, sind aber nicht wirklich böse und gemein. Trotz dieser geschönten Realitätswahrnehmung gelingt es dem lediglich etwas lang geratenen Film, für das Thema "Migration" zu sensibilisieren, etwas vom Alltag und den Gefühlen der Illegalen zu vermitteln. Sie setzen ihre ganzen Hoffnungen auf das „gelobte Land“ jenseits der Grenze und werden dort häufig nur als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, gejagt und verachtet. Durch sein melodramatisch-märchenhaftes Ende fällt der Film zwar hinter seinen gesellschaftskritischen Ansatz zurück, hinterlässt beim Publikum außer Tränen aber auch keinen faden Nachgeschmack. Für ihren Kurzfilm „La milpa (Mexiko 2002), eine ebenso gefühlvolle wie schmerzliche Erinnerung an die mexikanische Revolution, erhielt Patricia Riggen gleich sechs Auszeichnungen auf südamerikanischen Filmfestivals. Und auch „La misma luna“ konnte Festivalerfolge verbuchen: Beim Young Artist Award 2008 wurde der Film als Bester Spielfilm und Adrian Alonso als bester Nachwuchsschauspieler ausgezeichnet und beim American Latino Media Arts Awards erhielt die Produktion eine Auszeichnung als außerordentlicher Film in spanischer Sprache.

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  • Verleih-DVD: Senator
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