Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

Golden Door (2006)

Film: Golden Door

Länge: 113 Minuten

Altersempfehlung: Ab 14 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 12 Jahren

Regie: Emanuele Crialese

Darsteller: Charlotte Gainsbourg, Vincenzo Amato, Aurora Quattrocchi, Francesco Casisa, Filippo Pucillo, Federica de Cola u.a.

Genre: Drama

Land: Italien, Frankreich , 2006

Sprachen:

Weggehen oder bleiben? Der Witwer Salvatore muss sich entscheiden, ob er zusammen mit seinen Söhnen und seiner alten Mutter die beschwerliche Reise von Italien in die Vereinigten Staaten von Amerika auf sich nehmen soll. Glaubt man den Fotos, so soll es dort riesiges Gemüse geben. Und Flüsse aus Milch. Nachdem selbst seine Mutter überzeugt ist, wagt die Familie den Schritt in die Neue Welt. Ihr Weg führt sie vorbei an Betrügern, die die Aufbruchstimmung und den Aberglauben der italienischen Landbevölkerung schamlos ausnutzen, sowie an Frauen, die noch nach einem Mann suchen, der sie in Amerika heiraten wird. Denn alleine wird ihnen die Einreise nicht gewährt. Als Salvatores Familie mit der Engländerin Lucy endlich die Einwanderungsbehörde auf Ellis Island, wenige Meilen vor New York, erreicht, steht ihr noch die schwierigste Prüfung bevor: Sind sie überhaupt gut genug für das Land der Freien? Und wollen sie dort überhaupt leben?


Die Auswanderungswelle, die Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts erfasste und von dem verheißenen Land USA träumen ließ, dient Emanuele Crialese als Hintergrund für eine universelle Migrationsgeschichte. Er erzählt von Menschen, die auf der Suche nach einem besseren Leben in einem anderen Land sind und deren Antrieb die Hoffnung ist, die sich aus Hörensagen und unerfüllten Träumen speist. Selbstverständlich erweist sich dieses Wunschbild als Irrglaube. Was sie zunächst in der Neuen Welt erwartet, sind Diskriminierung und Demütigung. Crialese setzt weniger auf eine wendungsreiche Handlung als auf die Vermittlung eines Gefühls. Indem er bis auf wenige Szenen vollständig auf Musik verzichtet und sich auf Geräusche konzentriert, verleiht er seinem Film etwas Erdiges, Distanziertes. Zugleich aber bricht er die kühle, beobachtende Haltung auch immer wieder mit poetischen kurzen Szenen auf. Eine Reise zwischen Sehnsucht und Ernüchterung, die am Ende trotz des historischen Rahmens vor allem die unbequeme Frage offen lässt, ob sich die Situation von heutigen Migranten wirklich grundlegend von damaligen unterscheidet.

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