Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

Gegen die Wand (2004)

Film: Gegen die Wand

Länge: 121 Minuten

Altersempfehlung: Ab 16 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 16 Jahren

Regie: Fatih Akin

Darsteller: Sibel Kekilli, Birol Ünel, Metlem Cumbal, Catrin Striebeck, Güven Kirac

Genre: Drama , Love Story

Land: Deutschland, 2004

Sprachen:

In der geschlossenen Abteilung einer Klinik für Suizidgefährdete lernen sich Cahit und Sibel kennen. Er hat seinen Ford Granada im Vollrausch gegen eine Betonwand gesetzt, sie sich die Pulsadern aufgeschnitten. Der selbstzerstörerische 40-jährige Penner und Alkoholiker und die 20-jährige bildhübsche Tochter einer strengen deutsch-türkischen Familie verbindet nur Sibels fixe Idee: Der da, der könnte ihr zu einem freieren Leben verhelfen. Also gehen sie eine dank Cahits „Onkel“ klug eingefädelte Scheinehe ein. Sibel kann ihrem Drang nach Leben, Liebe und Drogen freien Lauf lassen, Cahit mit mehr Geld seine brüchige Existenz weiterführen. Die Gefühle kommen dazwischen. Cahit verliebt sich in Sibel und erschlägt im Affekt einen ihrer Liebhaber. Als er Jahre später entlassen wird, ist Sibel bei ihrer Cousine in Istanbul gelandet, hat Schlimmes erlebt, Kind und einen neuen Partner. Cahit und Sibel sehen sich wieder, diesmal verliebt sich Sibel, doch der Preis der Gefühle ist hoch.


Die tragikomische Ballade zweier Königskinder ist ein im deutschen Kino seltenes vitales, packendes, rockendes, wagemutiges, anspruchsvolles, erwachsenes und über zwei Stunden fesselndes Drama, dem die Kategorien Gewalt und Leidenschaft gerecht werden. Cahits aus vergangenen Wunden entstandener Lebensüberdruss und Sibels vor der Erfahrung stehender Lebenshunger setzen schwierige Barrieren für die Entwicklung des Chaos-Paares. Er wird Lasten nicht los, sie nie richtig abheben können. Die Milieus der Deutschtürken der zweiten Generation sind authentisch, manche Gewalt ist fast physisch spürbar. Zwischen den Stationen der Seelengebeutelten singt Idil Üner mit Orchester vor der malerischen Kulisse des Bosporus flotte türkische Herz-Schmerz-Lieder. Für seinen vierten Spielfilm erhielt Regisseur Fatih Akin („Kurz und schmerzlos“, „Im Juli“, „Solino“) den Goldenen Bären der Berlinale 2004 und fünf Deutsche Filmpreise 2004 (Film, Regie, die Hauptdarsteller, Kamera). Hauptdarstellerin Sibel Kekilli gewann den New Faces Award (von der Illustrierten „Bunte“ gestiftet) 2004 als „populärste Nachwuchsschauspielerin“.

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  • Kauf-DVD: Universal
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