Vom Aufbrechen und Ankommen
Kinder- und Jugendfilme zum Thema Migration

Almanya – Willkommen in Deutschland (2011)

Film: Almanya – Willkommen in Deutschland

Länge: 97 Minuten

Altersempfehlung: Ab 10 Jahren

FSK-Freigabe: Ab 6 Jahren

Regie: Yasemin Samdereli

Darsteller: Fahri Yardim, Vedat Erincin, Demet Gül, Lilay Huser, Rafael Koussouris, Aylin Tezel, Denis Moschitto, Petra Schmidt-Schaller u.a.

Genre: Komödie , Drama

Land: Deutschland, 2011

Sprachen:

Niemand will den sechsjährigen Cenk in der Mannschaft haben. Die türkischen Kinder nicht – denn er ist ja deutsch. Und die deutschen Kinder nicht – denn er ist ja türkisch. Beides stimmt. Aber das hilft Cenk in dieser Lage auch nicht weiter. Seine Familie lebt seit den 1960er-Jahren in Deutschland. Als Gastarbeiter wollten sie nur kurze Zeit bleiben. Doch in die Türkei zurückgekehrt sind sie letztlich nicht. Erst jetzt, im Alter, will Cenks Opa noch einmal die Reise zurück in seine Heimat antreten, in der er spontan ein Haus gekauft hat. So macht sich die gesamte Familie auf den weiten Weg nach Anatolien. Und Cenk erfährt durch viele Geschichten, wie es seinen Eltern damals als Fremde in Deutschland ging – und wohin er wirklich gehört.


Gemeinsam mit ihrer Schwester Nesrin schrieb die Regisseurin Yasemin Samdereli nach autobiografischen Erinnerungen das Drehbuch zu „Almanya“. Mit irrwitzigen Szenen gelingt es ihnen, das Gefühl der Fremdheit in der anderen Kultur auf den Punkt zu bringen. Vor dem Mann am Kreuz, der in der neuen Wohnung in Deutschland hängt, muss man sich schließlich wirklich erschrecken. Und verstehen kann die Sprache der Deutschen ohnehin keiner. Indem der Film das Deutsche durch eine Fantasiesprache ersetzt, versetzt er sein Publikum in die Haut der Neuankömmlinge, die sich erst zurecht finden müssen und hebt sich zugleich humorvoll ab von all den anderen ernsten mulitkulturellen Dramen. Leichtfüßig erzählt er stattdessen von schwierigen Themen wie Integration, Identität und dem Leben zwischen zwei Kulturen. Die große Stärke des Films aber liegt vor allem darin, dass er nie zur Klamotte verkommt. Am Ende schließlich berührt „Alamanya“ sehr, weil er im Kern so ehrlich ist und auch einen anderen, menschlichen Blick auf die gegenwärtige Integrationsdebatte eröffnet.

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